Kulturelle Geschichte der orientalischen Wasserpfeife

Posted by someone on january 21, 2007

Wie entwickelte sich die Shisha vom orientalischen Rauchgerät zum auf der ganzen Welt beliebten Lifestyle-Accessoire?

Shishas sind der arabischen Welt bereits seit Jahrhunderten eines der Alltagskulturgüter schlechthin. Angeblich kommen die Anfänge jedoch aus Indien. Mittels einer Kokosnuss und eines "Strohhalms" aus geschnitztem Bambus wurden in Indien die ersten Wasserpfeifen gebaut. Manche meinen, damit wurden die Schalenhaare der Nuss geraucht, wobei man aus Mitleid mit den alten Indern durchaus hoffen sollte, dass es sich hierbei lediglich um eine Legende handelt.

Im Gebiet des heutigen nahen und mittleren Ostens fand die Shisha dann während der Herrschaft der Osmanen im 15. Und 16. Jahrhundert weitere Verbreitung. Dank der beschaulichen und beruhigenden - manche rauchen nach dem Prinzip "Ein Kaffee, ein Zug" - Art und Weise des Tabakkonsums, während dessen man schließlich auch gut diskutieren und sich austauschen kann, wurden Shishas schnell ein wesentlicher Bestandteil der orientalischen Kaffeehauskultur.

Die Shisha (auch Nargile genannt) stammt, vom grundlegenden Prinzip her aus Indien. Ihr heutiges Aussehen verdankt die Shisha, die auch orientalische Wasserpfeife genannt wird, den Osmanen.
Shisharauchen war eine viel verbreitete Tradition im Orient. Vor allen Dingen in Gemeinschaft mit Verwandten oder Freunden wurde die Shisha geraucht. Diese Popularität nahm mit der immer weiteren Verbreitung der Zigarette stark ab. Auch heute wird die Shisha aufgrund der immer hektischeren Zeiten weniger geraucht als früher. Dennoch erlebt sie seit einigen Jahren vor allem in Europa einen heftigen Aufschwung.

An der Tradition als solche hat sich nicht viel geändert. Immer noch wird die Shisha vorrangig in einer geselligen Runde geraucht und eher selten alleine. Das Gesellschaftspotenzial eine Shisha ist also bei Weitem höher als das der vermeintlich kommunikationsfördernden Zigarette. Dies liegt sicherlich nicht zuletzt an dem Ritual, das zwangsläufig mit dem Shisharauchen verbunden ist (Tabak vorbereiten, Wasserpfeifen Kohle entzünden etc.) Der Shishatabak soll zunächst ein sehr trockener Tabak gewesen sein und das Shisharauchen eher mit dem Rauchen einer Bong vergleichbar gewesen sein. Ein Sultan soll dann aufgrund des kratzigen Geschmacks damit begonnen haben, den Tabak mit Honig und Wasser zu vermengen. Da diese Mischung natürlich nicht mehr brannte, legte er eine Kohle auf den Tabak. Von da an wurde der Shishatabak immer weiter verfeinert. Es wurden Früchte und Gewürze hinzugegeben und der Tabak entwickelte sich bis heute. Heute raucht man seine Shisha mit einer Mischung aus grob geschnittenem Tabak mit Farbstoffen, Aromen, Melasse und Glycerin, welches hauptsächlich für den Qualm verantwortlich ist.